Kapitel 14: Exkurs:Mit Helga durch Vietnam

Regen, Regen, Regen ach ja und nochmal Regen???????? Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt aber naja was soll man machen. Dann halt eine Regenmotorradtour durch Vietnam ist auch mal eine spezielle Erfahrung, vor allen Dingen Nass^^

Nach 10 Tagen gefühlten unter dem Wasserfall duschen ist sie endlich da die Runde Kugel da oben am Himmel und kein Tropfen Nass zu spüren. Nachdem Helga (unser Motorrad) einen kompletten Zusammenbruch hatte und das auch noch am Vietnamesischen Neujahr wo natürlich prinzipiell niemand arbeitet, finden wir trotz alledem gottseidank in the middle off nowhere den einzigen halbwegs sprechenden Vietnamesen. Dieser konnte wie eine wunder jemanden für uns überreden Helga für uns zu reparieren und somit sind wir back on the Road. Das wahr wie ein kleines Wunder, und wie es sich herausstellen sollte unser großes Glück. Endlich sind wir da gelandet an dem Platz den wir im Kopf in unserer Vorstellung hatten, bei Bobby zuhause. Bobby kommt aus Schweden und lebt nun seit ca. 10 Jahren hier in einem mini Fischerdorf am Strand. Wenn Helga nicht ihren Zusammenbruch gehabt hätte wären wir niemals hier gelandet. Direkt am Strand am Meer mit Pool, Terrasse, Meerblick, Ruhe und voll Versorgung von Bobby der für sein Leben gerne Kocht, es ist wie ein 5 Sterne Luxus Hotel nur besser mit Privatservice, Vollversorgung und nur für uns für 25$ die Nacht.

Und ich bin endlich wieder am  Meer, es ist unbeschreiblich und ich hätte niemals gedacht das es mir so sehr fehlen könnte, aber alleine schon die Luft zu atmen ohne es zu sehen macht mich zu dem glücklichsten Menschen der Welt. Dieses Mal gestaltet sich meine Reise oder eher gesagt mein reiseverhalten komplett anders als je zuvor, erstens ich bin in einer Gruppe unterwegs, zweitens auf einem Motorrad, drittens wie schon leicht dezent im Vorhinein erwähnt im strömenden Regen und viertens ich bin das erste Mal nicht unglaublich aufgeregt und gespannt auf etwas.

In der Zwischenzeit haben ich und Saugat uns von den anderen beiden getrennt und gestalten das ganze etwas relaxter was heißt nicht 8 Stunden am Stück mit 60 Km/h durch den Regen düsen um irgendwo irgendetwas zu sehen, sondern fahren bis man einen schönen Platz gefunden hat und einfach da bleiben J wesentlich entspannter.

Am zweiten Tag nach der Trennung landen wir bei Bobby, wie schon am Anfang erwähnt das Paradies auf Erden. Jedoch ist auch Bobby sein ganz eigener spezieller Mensch und wir haben das Glück oder eher gesagt die nicht infrage gestellte Option in das Leben eines Schwedischen ziemlich üblen Motorrad Clubs einzutauchen, zwar nur aus Erzählungen jedoch trotzdem mit einer ganz speziellen Note.

Auf dem Weg durch die Wüste Richtung Mui ne, e tut sich ein wunderschöner Anblick von Kilometer weiten Sand Hügeln vor uns auf, just in diesem Moment wird Helga wieder einmal schwach. Knapp erreichen wir das Ortsschild von Mui ne als sie droht wieder einen ihrer kompletten Zusammenbrüche zu bekommen. Im selben Moment hält die Polizei uns netter weise an. Wir werden mit einem Motorrad Geleit zur Polizeistation begleitet. Natürlich haben wir beide keinen Internationalen Führerschein dabei und als Saugat dann noch Preisgibt er sei von Nepal und der Beamter fälschlicher Weise denkt Nepal sei in Amerika wir Helga in Ketten gelegt. Nach weiteren Diskussionen können wir sie dann nach ca. 40 Minuten für 1 Millionen Dong freikaufen und sie schafft es tatsächlich bis ins Zentrum.

 

Der erste Eindruck von dem hoch umworbenen Ferien Domizil ist, wir sind in klein Russland in Resort Stadt gelandet. Das Fischerdorf hat noch seinen urigen Scharm erhalten wirkt jedoch leicht trostlos. Der Strandstreifen danach ist Kilometer weit gesäumt mit Resorts und von Strand und Meer ist nicht viel zu sehen. Jedoch schaffen wir es dennoch am nächsten Tag den Minimal erhaltenen Strandtreifen für nicht Luxusresort Urlauber zu finden und nach 7 Monaten kann ich endlich mal wieder in den Ozean eintauchen ein herrlicher Moment J

Wahrscheinlich haben wir uns einfach die falsche Reisezeit ausgesucht da über Luna Neujahr das am 27.02 war alle Preise um 30% angezogen werden und halb Vietnam Urlaub am Meer macht. Aber zumindest durfte mein Bikini einmal zwischendurch das Tageslicht erblicken das ist ja schon einmal etwas^^.

Nachdem wir klein Russland hinter uns gelassen haben und unseren Gepäckträger der fünf Minuten nach Abfahrt den Geist aufgegeben hat wieder repariert ist erreichen wir eine Küstenstraße ins nichts. Natürlich ist auch diese zur hälfe mit Resorts gesäumt jedoch sind zwischendurch wunderschöne Küstenbilder zu sehen. Zu schade das wir uns nicht trauen anzuhalten, da wir Angst haben Helga könnte während der Pausenzeit den Geist aufgeben. Daher sind Stopps nur dort erlaubt wo ein Motorrad Krankenhaus in Sicht ist. Nach drei Stunden erreichen wir dann unseren Zielort La gi, mitten im nichts eine kleine Farm. Es ist wunderbar entspannt und herzlich, keine Touristen weit und breit, wenn man von den Massen der Einheimischen Besucher einmal absieht.

Nach einer vier minütigen Fahrt zum Strand offenbart sich uns ein Spektakel ohne gleichen, hunderte Menschen die trinken ein Barbecue veranstalten mit Ochsenkarren am Strand hin und her brausen und das zu ohrenbetäubender Technomusik: D. Einfach unglaublich so etwas habe ich vorher noch nie erlebt und zudem werden wir angestarrt als wären wir von einem anderen Planeten. Es ist faszinierend dies zu sehen und mit erleben zu dürfen, denn es wird immer noch das vietnamesische Neujahrsfest gefeiert und dies seit einer Woche.

Nachdem Helga das erste Mal seit langem nur einmal kurz ausgefallen ist und wir uns nur leicht so ca. 1 ½ Stunden rund um Saigon verfahren haben, dank Google maps das hier wie es scheint so gut wie gar keine Orientierung hat; erreichen wir trocken unser Endziel. Nach den Erzählungen mehrerer bekannter habe ich Massen an wahnsinnigem, verrückten Verkehr und Menschen erwartet, jedoch finde ich es relativ normal und geordnet um mich rundherum für so eine große Stadt. Vielleicht ein Effekt der daher rührt das ich mich schon so an das Nepalesische Caos gewöhnt habe.

Nach 2 Tagen Stadt Besichtigung bin ich jetzt wieder auf dem Rückweg mit Zwischenstopp in China, für die ich bezahlt habe 13Tage eingetragen hat, ausversehen natürlich^^, lassen sie mich dann doch wie schon beim Hinflug festgestellt ein lächeln ist hier nirgends aufzutreiben^^ Schon beim verlasen von Vietnam gab es Probleme: Wo ich denn hinfliegen würde? Nepal, Ob das Land überhaupt existieren würde? Und der Knaller hoch drei:“ So ein Visum wie in meinem Passport gibt es nicht, das hätte ich mir ja wohl selbst ausgedacht.“: D Ja natürlich ich bin auf dem Weg in mein Fantasieland mit meinem Fantasie Visa, dazu muss man allerdings wissen das das Visa für Nepal nur ein Stück Papier, Handschriftlich ausgestellt mit einem Filzstift ist. Nach längerer Diskussion und meiner erschreckenden Feststellung das mein Visum für Nepal zwar bis zum 17.02.2017 gilt der schnarchnasiege Visa Beamter in Nepal jedoch anstatt 30 Tage Richtung Flieger gehen. Jedoch nur unter der Anmerkung das mein Pass so mächtig wäre da ich aus Deutschland komme und sie mir schwer etwas verweigern könnten^^.

Die Ankunft in Nepal zaubert mir dann unverweigerlich ein Lächeln auf Gesicht. Als ich meinen Pass mit meinem Visum vorzeige, versucht der Beamte nicht die Fassung zu verlieren, nach 10 Minuten hin und her geschaue und warum ich denn nicht noch länger hier bleiben würde Nepal sei doch so schön, händigt er mir meinen Pass aus und wünscht mir einen schönen Aufenthalt. Ich habe nur darauf gewartet, dass er den Filz Stift herausholt um den peinlichen Fehler des Kollegen komplett zu vertuschen! Ich liebe dieses Land und es fühlt sich an wie nach Hause kommen einfach schön.

Resümee….

Nach knapp 2000 Kilometern auf Helga durch Vietnam von Hanoi bis Saigon unter jegliche erdenklichen Wetterbedingungen und Reparatur Maßnahmen, bin ich definitiv um einige Erfahrungen weiter. Vietnam ist definitiv nicht mein Traumland und keines in das ich wirklich das Bedürfnis habe zurückzukehren. Einfach gesagt nicht meine Welt. Das Land ist schön, das Essen ist unbeschreiblich Fantastisch lecker und gut. Jedoch hat selten ein Land so gefesselt, ich kann gar nicht genau sagen warum. Die Reise war wie eine Extrem Achterbahnfahrt, auf jeden Fall habe ich intensive Erinnerungen und Erfahrungen daraus mitgenommen die ich nicht missen möchte und definitiv ein paar fantasievolle Geschichten zu erzählen 😉

 

 

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